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Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter: Jahresempfang setzt sich kritisch mit dem Stand der Digitalisierung auseinander. Goldene Juniorennadel für Christian Horlitz.

Einen Jahresempfang voller Highlights feierten nun die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter im Rathaus der Stadt Paderborn. Im Mittelpunkt stand neben den Gastrednern und der Verleihung der goldenen Juniorennadel besonders das 25-jährige Jubiläum des Wirtschaftsclubs.

Um den Wirtschaftsclub beneiden uns Juniorenkreise in Deutschland

„Mit dem Wirtschaftsclub haben wir ein Modell, um das uns viele Juniorenkreise in Deutschland beneiden“, freute sich Christian Hake, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren PB+HX. Im Club blieben dem Netzwerk auch die Unternehmer und Führungskräfte erhalten, die mit dem Erreichen des 40sten Lebensjahres bei den Junioren ausscheiden. „Neben der finanziellen Unterstützung durch den Wirtschaftsclub schätzen wir auch das Know-how und die langjährigen Freundschaften.“ Glückwünsche zu der engen Zusammenarbeit zwischen Junioren und Club sprach auch die neue WJ-Landesvorsitzende von NRW, Jeannine Bodelmann, aus. Sie berichtete, dass der Landesvorstand derzeit über die internen Netzwerke auf Kreis-, Landes-, Bundes- und internationaler Ebene hinaus, das Gespräch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen suche. „Dort wollen wir vor allem um Verständnis für wirtschaftlich Themen werben.“ Allen Wirtschaftsjunioren in Paderborn und Höxter bot der Vorsitzende des Wirtschaftsclubs, Thomas Sprehe, ein Leben nach dem 40sten an. „Wir möchten auch in Zukunft gemeinsam mit euch handeln und arbeiten.“ Als Wirtschaftsclub-Mitglied könne jeder im Herzen ein Wirtschaftsjunior bleiben, so, wie es auch bei Paderborns Bürgermeister Michael Dreier der Fall ist. „Das ist heute für mich ein bewegender Moment, denn die Zeit als Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren gehörte zu den prägendsten Zeiten meines Lebens. Ich bin heute nicht nur Gastgeber, sondern ein ganz enger Freund“, betonte Dreier.

Christoph Plass: „Die Digitalisierung hat mit Haltung zu tun“

Einen Blick in die Zukunft warf Festredner Christoph Plass, WJ-Senator und Wirtschaftsclub-Mitglied. Der Vorstand der Managementberatung UNITY stellte den Zuhörern seine Erfahrungen zur „Führung im digitalen Wandel“ vor. „Die Digitalisierung kommt so oder so“, ist er überzeugt. „Die Frage ist nur, wie wir sie gestalten.“ Ohne Treiber bleibe die Digitalisierung jedoch zurück. „In Paderborn hat Bürgermeister Dreier sie zur Chefsache gemacht“, lobte Plass. Paderborn sei auf dem Weg zur Modellstadt mit digitalem Ökosystem. Bei der Digitalisierung gehe es im Wesentlichen um zwei Bereiche: Prozesse durch neue Technologien effizienter zu gestalten und aus den gewonnenen Daten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. „Doch Digitalisierung hat auch mit Haltung zu tun“, betonte Plass. „Hier sind die Wirtschaftsjunioren-Werte, wie ehrbares Unternehmertum oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gefragt.“

Zu viele Bedenkenträger in Deutschland

In Deutschland gehe die Digitalisierung nur langsam voran und sei von „Bedenkenträgern“ geprägt. „Uns geht es zu gut“, schlussfolgerte Plass. In den baltischen Staaten oder den USA zum Beispiel, sei der Leidensdruck für digitale Innovationen deutlich höher als in Deutschland. „Wir müssen verstehen, dass es in Zukunft nicht mehr nur um Produkte und ihre Herstellung geht, sondern um neue datengetriebene Geschäftsmodelle.“ Deshalb müsse nicht nur das Bestehende optimiert, sondern auch Neues erfunden werden. „Die deutsche Ingenieursdenke ist vergleichbar mit der Juristendenke“, befand Plass. Hier brauche man Sicherheit und müsse alles erklären – in Silicon Valley nicht. „Wir müssen mutiger abwägen, wo wir wirklich Sicherheit brauchen und wo wir aktiv gestalten wollen.“ Unter Kundenorientierung verstünden die deutschen Unternehmen bisher die Ausrichtung auf die Kundenwünsche – doch die Digitalisierung eröffne hier eine ganz neue Qualität: „Erfolg hat, wer die Bedürfnisse seiner Kunden durch neue Leistungsversprechen verändert.“

Erfolg durch Tradition mit Innovation

Innovationskraft wird im Zuge der Digitalisierung nach Plass` Auffassung zukünftig vom Begriff der Ambidextrie, der Beidhändigkeit, geprägt. „Es gilt, das alte Geschäft so lange wie möglich erfolgreich weiterzuführen und parallel dazu Neues zu entwickeln. Das ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft.“ Beherrscht werden könne die digitale Transformation jedoch nur mit qualifiziertem und engagiertem Personal. „Führung muss also die Mitarbeiter qualifizieren, ihnen die Freiräume für Innovationen schaffen und sie für die neuen Visionen und Ziele begeistern.“ Die Zukunft sieht der erfolgreiche Unternehmer in der Verbindung von Tradition mit Innovation, die auf Werten, wie Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit, basiert. „Trusted Innovation könnte die neue Marke für Deutschland werden.“

Goldene Juniorennadel für Christian Horlitz

Eine besondere Ehrung wurde dann noch Christian Horlitz zuteil. Der ehemalige Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter wurde für seine Verdienste aus den Händen von Jeannine Bodelmann mit der goldenen Juniorennadel, der höchsten Auszeichnung der Wirtschaftsjunioren Deutschland, ausgezeichnet. „Er hat zahlreiche Projekte weiterentwickelt und neu angeschoben. Christian hat Dinge geleistet, die heute noch weiterwirken und er ist immer da, wenn wir seine Hilfe brauchen“, so WJ-Geschäftsführer Daniel Beermann in seiner Laudatio. Horlitz gehört den Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter seit 2012 an.


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