Visionäres Konzept für den öffentlichen Nahverkehr

IMG 4036Vor dem Hintergrund des Klimawandels spielt der öffentliche Nahverkehr zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen eine immer wichtigere Rolle. Deshalb haben sich die Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter über ein visionäres Konzept im Hochstift informiert. Nach der Vorstellung der Initiative Neue Mobilität Paderborn und ihrer ambitionierten Pläne nahmen die begeisterten Gäste im Institut für Leichtbau mit Hybridsysteme (ILH) auch den Prototyp des im Institut entwickelten Cabs in Augenschein.

Busse und Bahnen funktionieren in ländlichen Bereichen nicht

In dem 2021 gegründeten Neue Mobilität Paderborn e.V. (NeMo) haben sich derzeit 36 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kreisen und Kommunen zu einem regionalen Think Tank zusammengeschlossen. Ziel des Vereins und seines Netzwerks mit mehr als 70 Partnern ist die Weiterentwicklung und Erprobung eines bislang einzigartigen Konzepts für den öffentlichen Nahverkehr. „Der ÖPNV ist nicht nur die Basis für soziale Teilhabe, sondern auch ein wichtiger Pfeiler zur Reduzierung der Treibhausgase“, erläuterte NeMo-Geschäftsführer Jonathan Behm. „Busse und Bahnen – das funktioniert in ländlichen Bereichen wie dem Hochstift Paderborn leider nicht.“ Gleichzeitig sei die Region mit ihrem hohen Windkraft-Aufkommen aber Vorreiter in Sachen regenerative Energie, die am besten vor Ort genutzt werden sollte. „Wir haben die Vision, das Hochstift zur ersten komplett grünen, digitalen Region in Deutschland mit individuellem ÖPNV zu machen.“

Cabs als innovative Lösung für die neue Mobilität

Erreicht werden soll das mit einem innovativen schwarmbasierten Mobilitätssystem. Dabei wird per App ein elektrisch betriebenes, autonom fahrendes Cab zum gewünschten Startpunkt bestellt. „Diese kleinen, maximal viersitzigen Cabs sind leicht und damit sehr energieeffizient“, erklärt Projektinitiator Prof. Dr. Thomas Tröster, Lehrstuhl Leichtbau im Automobil und Vorsitz ILH. Auf ihrem Weg zum Zielort docken die intelligent gesteuerten Cabs nach der „ersten Meile“ automatisch an einen Konvoi an. Auf dem gemeinsamen Teil der Strecke werden sie von einem sogenannten Pro Modul mit mehr Reichweite und Geschwindigkeit gezogen und gleichzeitig wieder aufgeladen. In der Nähe des jeweiligen Ziels koppeln sie sich dann automatisch wieder ab, um ihre Passagiere zum persönlichen Zielort zu bringen. „So bietet dieses Konzept individuelle, sozial gerechte und energieeffiziente Mobilität für den ländlichen Raum“, betont Tröster. Zur Idee gehöre außerdem ein Konzept mit Mobilitätshäfen zum Parken und Laden. „So speichern und nutzen wir die regenerative Energie gleich da, wo sie erzeugt wird, ohne die Netze zusätzlich zu belasten.“

Testphase in einer Partnerkommune

An der Weiterentwicklung des ganzheitlichen Konzepts sind neben verschiedenen Fakultäten der Universität Paderborn auch das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung sowie zahlreiche Kommunen und Unternehmen beteiligt. Auf Prototypen, Testphase und Organisationsstruktur soll eine erweiterte Testphase in einer Partnerkommune folgen. „Wir hoffen, dass wir 2027 erste Fahrten anbieten können“, kündigt Tröster an. Weitere Informationen gibt es unter www.nemo-paderborn.de.

Bildzeile:

Sind begeistert von dem innovativen Konzept für den öffentlichen Nahverkehr (v.l.): Henning Jolmes, Felix Johannknecht (WJ-Ressort Bildung & Wirtschaft), Prof. Dr. Thomas Tröster (Vorsitzender des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen und Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil (LiA) an der Universität Paderborn) und Jonathan Behm, Geschäftsführer Neue Mobilität Paderborn e.V.

 

(Fotos: Wirtschaftsjunioren / Julika Kleibohm)


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