skyhub PAD: Regionaler Mittelstand sichert Flugverbindung nach München
Am 16. September trafen sich im AiREA Airporthotel in Büren-Ahden Mitglieder der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftsclubs Paderborn+Höxter zu einem Austausch mit Christoph Plass, Vizepräsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld sowie Mitinitiator und Vorsitzender des Beirats von skyhub PAD. Wenige Stunden nach dem offiziellen Presseflug der neu gegründeten Airline nach München schilderte Plass eindrucksvoll, wie unternehmerischer Mut, Netzwerkarbeit und gelebte Standortverantwortung den Fortbestand einer für Ostwestfalen zentralen Flugverbindung sichern konnten.
In seinem Vortrag hob Plass die besondere Stärke der Region Ostwestfalen hervor: das enge Zusammenspiel von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, das in Projekten wie skyhub PAD konkrete Wirkung entfaltet. Neben der Bedeutung von Innovation und Technologie für die wirtschaftliche Entwicklung stand vor allem der Wert starker Netzwerke als Standortfaktor der Zukunft im Mittelpunkt.
Mit skyhub PAD startete ab dem 1. September 2025 ein in Deutschland einzigartiges Geschäftsmodell: 59 Gesellschafter aus Ostwestfalen-Lippe haben sich zusammengeschlossen, um die gekündigte Flugverbindung der Lufthansa zwischen Paderborn/Lippstadt und München eigenständig fortzuführen. Die Investoren – überwiegend mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer – stellten dafür ein Startkapital im siebenstelligen Bereich bereit.
Das Konzept folgt dem Prinzip einer virtuellen Airline: skyhub PAD verfügt selbst über keine Flugzeuge, sondern arbeitet mit der dänischen Fluggesellschaft DAT als operativem Partner zusammen. Eingesetzt wird das effiziente Turboprop-Flugzeug ATR 72-600 mit rund 70 Sitzplätzen. Das Modell minimiert Fixkosten und überträgt operative Risiken auf den Airline-Partner, während die regionale Betreibergesellschaft skyhub PAD Kapital, Vertriebsstruktur und Marktpräsenz bereitstellt.
Der Business Case sieht bis zu drei tägliche Verbindungen nach München vor, mit Ticketpreisen ab 149 Euro. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist eine Auslastung, die rund 90.000 Passagiere pro Jahr erreichen soll. Besonders ist das Interlining-Abkommen zwischen der DAT und der Lufthansa, das eine nahtlose Einbindung in internationale Anschlussflüge am Drehkreuz München ermöglicht. Damit wird ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das den Nutzen für Geschäftsreisende deutlich steigert. In Abstimmung mit den beteiligten Partnern konnte skyhub PAD zudem die Flugzeiten des Mittagsumlaufs optimieren, sodass noch mehr attraktive Weiterflüge – insbesondere in die USA – ab München erreichbar sind.
„Wir verfolgen mit skyhub PAD nicht das Ziel einer klassischen Airline-Rendite, sondern die Sicherung eines zentralen Standortfaktors für Ostwestfalen“, erklärt Christoph Plass. Er koordinierte maßgeblich die Gründung, die Vertragsgestaltung mit dem Airline-Partner DAT sowie die Einwerbung von Gesellschaftern. „Jede Buchung trägt zur Stabilisierung des Modells bei. Wir investieren in Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und die internationale Anbindung der Region.“ Weitere Gesellschafter sind ausdrücklich willkommen.
skyhub PAD gilt als Paradebeispiel für erfolgreiche Netzwerkarbeit: Erst die Bündelung von Kapital, unternehmerischer Expertise und politischem Rückhalt auf Bundesebene ermöglichte es, innerhalb weniger Monate ein funktionierendes und beispielhaftes Modell aufzubauen. Die Initiative zeigt, dass regionale Allianzen nicht nur Infrastruktur sichern, sondern auch marktfähige Geschäftsmodelle entwickeln können, die über den Standort hinaus Signalwirkung entfalten.
Thomas Sprehe, Ehrenvorsitzender des Wirtschaftsclubs Paderborn+Höxter, brachte es an dem Abend auf den Punkt: „Der Wert starker Netzwerke als Standortfaktor der Zukunft wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auch die Wirtschaftsjunioren können dabei eine wichtige Rolle übernehmen – als Teil des Unterstützerkreises, der die Region aktiv voranbringt.“