Am 30. Juni 2025 trafen sich Mitglieder der Wirtschaftsjunioren und des Wirtschaftsclubs Paderborn+Höxter im Hotel Zeitgeist in Warburg zu einem intensiven, politischen Dialog mit Landrat Michael Stickeln. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit einem zentralen Entscheidungsträger der Region über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsstrategien für den Kreis Höxter zu sprechen. Gleich zu Beginn machte Landrat Stickeln deutlich: „Der Ballungsraum kann ohne den ländlichen Raum nicht überleben.“ Dieses Zitat prägte den Abend und unterstrich die Bedeutung des ländlichen Raums für die gesamte Region Ostwestfalen und darüber hinaus.
Auch die aktuelle Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien und hier speziell des Windkraftausbaus nahm einen breiten Raum in der Diskussion ein. Landrat Michael Stickeln erläuterte hierbei, dass gerade der Windkraftausbau im Kreis Höxter ein sehr herausforderndes Thema sei. Grundsätzlich sei der Ausbau der erneuerbaren Energien ohne Frage notwendig, dies müsse aber bei der Windkraft mit Augenmaß erfolgen. Neben den Auswirkungen auf das Landschaftsbild seien hier insbesondere auch Fragen der Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung von besonderer Wichtigkeit. Landrat Stickeln machte deutlich, dass er bereits seit Februar 2022 vehement für einen “Energieansatz” zu Gunsten des ländlichen Raums in Düsseldorf eintrete. Schließlich leiste dieser einen erheblichen Mehrbeitrag zur Energiewende und sei zudem auch “Kornkammer” sowie “Erholungsraum” für die Ballungsgebiete. Das müsse bei der Finanzausstattung der Kommunen im ländlichen Bereich zukünftig angemessen berücksichtigt werden, so seine Forderung.
Ebenso wurde der Breitbandausbau als eines der wichtigsten Zukunftsprojekte herausgestellt: Eine flächendeckende digitale Infrastruktur sei entscheidend, um Unternehmen im ländlichen Raum konkurrenzfähig zu halten und Fachkräfte zu binden. Ein weiteres Thema war die Lebensqualität im Kreis Höxter. Landrat Stickeln betonte die Notwendigkeit, eine attraktive Wohn- und Lebensumgebung zu schaffen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Dazu gehören der Ausbau medizinischer Versorgungsangebote, Investitionen in Bildung sowie eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die den ländlichen Raum besser an die umliegenden Zentren anbindet. Besonders engagiert diskutierten die Teilnehmenden darüber, wie sich junge Familien für ein Leben in der Region gewinnen lassen. Auch der grundsätzliche Bürokratieabbau kam zur Sprache: Der Landrat forderte einfachere und schnellere Verwaltungsverfahren, um Unternehmen sowie Start-Ups zu entlasten und die Handlungsfähigkeit der Kommunen deutlich zu verbessern. Dies sei laut ihm ein entscheidender Hebel, um Innovationskraft und Wachstum in der Region zu fördern.
Die Veranstaltung bot den Teilnehmern eine hervorragende Gelegenheit, ihre Anliegen direkt an den Landrat zu richten und gemeinsam über Lösungen zu diskutieren. Sie zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist, um die Region Höxter zukunftssicher zu gestalten – mit einem Landrat, der seine Heimat mit großer Leidenschaft vertritt.